Bild Öl auf Holz des Prenzlauer Malers Paul Wilhelm Bagemihl.ab1946 etwa
handelt es sich ebenfalls um Öl auf Holz.
Motiv Blühende Schwarzfichte aus dem Jahr lt.Signatur 1946.
Maße sind 53 cm – 36,5 cm.siehe Anlage als Foto..
Auf beiden Rückseiten vergilbte aufgeklebte Papierstreifen mit Motivbezeichnung und Malernamen.
Desweiteren Notizen,Skizzen und Namen.
Da selbst kein Sammler Willi Gottfried Paul Bagemihl wurde 10.06.1886 als Sohn des Malermeisters Paul August Theodor Bagemihl (geb. 02.07.1863 in Stettin) in Berlin geboren. Seine Mutter Marie Auguste Luise war die Tochter des Prenzlauer Sattlermeisters Wilhelm Gottfried Christoph Hass. Sie ist am 03.03.1859 in Prenzlau geboren und verstarb hier am 03.04.1926 im Alter von 67 Jahren.
Willi Bagemihls Vater kehrte nach mehreren Jahren Arbeit in Berlin mit seiner dort geheirateten Frau Marie an deren Heimatort Prenzlau zurück und kaufte das Haus in der Steinstr. 445, mit Werkstatt und Rückgebäuden. Zu dieser Wohnung gehörte ein großer Garten am Schinderkamp, von dem sich die Familie in den kommenden Kriegszeiten gut ernähren konnte.
Vor seinem Militärdienst bei den Jägern in Schlettstadt (Selestat), im damals deutschen Elsass, kehrte der Sohn Willi noch einmal nach Berlin zurück, um hier eine Ausbildung als Bildhauer (Marmor. Stuck, Reliefs etc.) zu absolvieren. 1911, am 03.06. heiratete er in Minten (Pommern) Maria Struck aus Cartzig (Pommern). Das junge Paar ging nach Prenzlau und bezog eine Wohnung in der Friedhofstraße. Dort wurde am 26.12.1912 die Tochter Christa geboren. Willi B. arbeitete in der väterlichen Werkstatt und konnte auch bald die Meisterprüfung ablegen. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog er am 04.08.1914 als Freiwilliger in den Krieg und kam zunächst an die Westfront. Seine Einheiten rückten (per Fußmarsch!) bis Flandern vor. Dann wurde er in den Osten befohlen. Hier geriet er 1915 im Nahkampf in Riga, bewusstlos durch Kolbenschlag auf den Hinterkopf, in russische Gefangenschaft. Er war ca. 3 Wochen bewusstlos, die Kameraden versorgten ihn. Aus Nischni-Nowgorod bekamen die Angehörigen eine Karte, das war das letzte Lebenszeichen. Danach galt er als vermisst. 1921 kam dann eine Karte aus Swinemünde, er läge 111 Quarantäne. Als er nach Prenzlau zurückkehrte, war er kaum wiederzuerkennen. Die Jahre 1915-21 hatte er in sibirischer Gefangenschaft verbracht, nach zwei vergeblichen Fluchtversuchen gelang der dritte. Er blieb in Irkutsk und schlug sich als Maler durch; malte Spielkarten, Porträts etc. Ein dänischer Brauereibesitzer verschaffte Verdienstmöglichkeiten. Es sollte nicht vergessen werden dass ihm der "Engel in Sibirien", die Schwedin Elsa Brandström, wie so vielen, auch ihm sehr geholfen hat, indem sie ihm in das Gefangenenlager einen Schlitten voll Leinwand und Farben schickte. Nachdem er sich zu Hause angekommen, einigermaßen erholt hatte, begann er wieder zu arbeiten. 1926 konnte er das Anwesen Königstraße 160 kaufen. Zu unseren unmittelbaren Nachbarn gehörten hier Auto-Lange, von dem mein Vater seinen ersten Opel kaufte und Klempner Kopplin. Von seinen Arbeiten sind in Prenzlau u. a. noch die im Jahre 1928 entstandenen Flach-Reliefs von Handwerkern an dem damals modernen Haus Ecke Brüssower/Franz-Wienholz-Straße (aber bedauerlicher Weise am Zerfallen) erhalten. (Denkmal)Willi Bagemihl wirkte mit am öffentlichen Leben in Prenzlau. Er war Mitglied der "Liedertafel", der Loge und des Vorstandes der Sparkasse. Prenzlau war in der Zeit der Weimarer Republik ein blühendes und aufstrebendes Gemeinwesen mit etwa 22 000 Einwohnern. Arbeitslose, Bettler, Landstreicher und Kriminelle waren Ausnahmen. Es gab großartige Theateraufführungen, Konzerte, große Bälle und kleinere Tanzveranstaltungen und bald auch Filmtheater. (Ben Hur, Die Nibelungen, Jackie Coogan und Charlie Chaplin - unvergesslich). Ende der 20er Jahre stagnierte die Wirtschaft. Es gab Pleiten und Konkurse; wegen Börsenverlusten sogar Suizide. Man spekulierte mit in- und ausländischen Wertpapieren und Aktien und erlebte internationale Zusammenbrüche. Erinnert sei als Beispiel an den Ivar Kreuger (Streichholzmonopol) und den Stinnes-Konzern (deutscher Kohle-Stahl-Konzern). Alles schon einmal da gewesen.1933 kamen die Nationalsozialisten an die Macht. Auch Willi Bagemihl trat, wie die meisten Leute des Mittelstandes der nationalsozialistischen Bewegung bei, in der Hoffnung, das Beste für das Vaterland zu tun. Es kamen die großen Aufträge im Zuge der Aufrüstung. Vom Arbeitsdienst wurden die Autobahnen gebaut. Sonntags fuhr man an die bewunderten Autobahn-Baustellen. Das Jahr 1939 kam herauf und der große Krieg begann. Die Gehilfen im Malereibetrieb wurden eingezogen. Allmählich wurden die Materialzuteilungen eingeschränkt. Es wurde klar, dass man den Betrieb nicht weiter führen konnte. Willi Bagemihl schloss den Betrieb und fuhr nach München zu seiner Tochter, die dort 1940 geheiratet hatte und dort als Ärztin arbeitete. Hier arbeitete er bei einer Firma, die Tarnanstriche für bedeutende Bauten, wie z.B. am Haus der Kunst, vornahm. Als 58-jähriger wurde er zunächst zur Ausbildung an der Panzerfaust nach Böhmen eingezogen. Aus dem Kessel bei Halbe (südlich Berlins) kam er nach Schussverletzungen als letzter auf einem Boot über die Elbe. Er kam in englische Kriegsgefangenschaft nach Lüneburg, später in das Lazarett in Tegernsee. Nach seiner Rückkehr nach München ging er sofort nach seiner Genesung auf Arbeitssuche. Er erhielt für längere Zeit eine Anstellung als Restaurator, wo er auf hoch gebauten Rüstungen (z.T. im Freien an Fassaden oder unter Kirchengewölben) arbeitete. Aus Altersgründen musste er diese reizvolle und schöne Tätigkeit schließlich aufgeben. Seine Frau war als Flüchtling zuerst nach Schleswig Holstein, später auch nach München gekommen. Sie starb am 25.10.1957 mit 72 Jahren und hatte den Kummer über die verlorene Heimat nie verwunden. Willi Bagemihl fand eine durch Krieg verwitwete Frau aus dem damals so benannten Sudetenland. Er malte fast bis zum Lebensende und war als Künstler sehr vielseitig. Er malte in Öl, Aquarell, Pastell, Feder und Bleistift, was halt gerade zur Verfügung stand. Im Garten in Gröbenzell bei München, wo er seinen Lebensabend verbrachte, war er auch wieder bildhauerisch tätig. Das Stadtmuseum München hat mehrere seiner Bilder angekauft. Sie stellen den Zustand der fast zerstörten Frauenkirche und die historische Altstadt Münchens dar. Willi Bagemihl starb am 12.04.1973 im Alter von 87 Jahren nach einem erfüllten und bewegten Leben
Mit einer Angebotsabgabe akzeptieren sie folgende Bedingungen:
Da es sich hier um einen Privatverkauf handelt,
Mit der Abgabe eines Gebotes erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden den Artikel bei Zuschlag zu erwerben und auf die Ihnen nach neuem EU-Recht gesetzlich zustehendeGewährleistung/Garantie/Rückgaberecht bei Gebrauchtwaren zu verzichten.
.)Besitz, Last, Gefahr und Zufall gehen ab dem Zeitpunkt des Versandes/der Abholung auf den Käufer über, so dass ich ab diesem Zeitpunkt keine Garantie/Gewährleistung auf etwaige Schäden oder Mängel übernehme.Versandkosten betragen 7,80 Euro,versichert,und werden dem Kaufpreis dazugerechnet..Auch Selbstabholung
in münchen / Laim möglich nach Absprache----Risiko liegt beim Käufer..
Bei Versand: Versand- und Verpackungskosten trägt der Käufer und werden auf den Kaufpreis aufgerechnet.
Der Artikel ist gebraucht, also sind auch Gebrauchsspuren vorhanden!
Bitte bieten Sie nicht, wenn Sie damit nicht einverstanden sind.
Aber keine Bange siehe meine korrekten Bewertungen und VER / KÄUFE.
So aber nun viel Spass beim ersteigern dieseR Antiquitäten…………...